Dominic Wilcox War Bowl (Battle of Waterloo), 2002 Plastik, Quelle: marta-herford

Gewalt ist allgegenwärtig – ob bei politischen Auseinandersetzungen oder Konflikten im Alltag. Vor dem Hintergrund internationalen Terrors und aktueller Flüchtlingsströme aus Kriegsgebieten scheint das Thema heute aktueller denn je.

Vorstellungen und Entwürfe zum Thema Gewalt

Wie aber gehen Designer mit Gewalt um? Welche Verantwortung tragen sie und welche Handlungsmöglichkeiten eröffnen sie in diesem hoch dynamischen Prozess? Marta Herford stellt eine ganz neue Generation von Designern vor, die mit ihren Entwürfen und Strategien Gewalt sichtbar machen, um zukunftsweisend den teils verheerenden weltweiten Entwicklungen etwas entgegensetzen. Dabei geht es nicht mehr nur um den formvollendeten Entwurf eines Produkts, sondern vielmehr um die Gestaltung sozialer Prozesse. Als Motor von Partizipation oder Inklusion kann in diesem Sinne Entwerfen als Gegensatz zu unterwerfen verstanden werden (Vilém Flusser).

Die Ausstellung weist zugleich auf die dunkle Seite von Gestaltung hin. Obwohl Design dem Menschen in vielfältiger Hinsicht zu Diensten sein soll, erscheinen bei genauerer Betrachtung Gewalt und Design geradezu als siamesische Zwillinge. Denn bereits bei der Fertigung wird einem Material – brutal – eine Form aufgezwungen. Darüber hinaus stammen viele Produktentwicklungen aus militärischen Zusammenhängen. Die hässliche Fratze von Design wird aber auch immer dann sichtbar, wenn Dinge unbrauchbar werden und zu entsorgen sind.

(Quelle: marta-herford – http://marta-herford.de/index.php/brutal-schoen/)