Das N ist der vierzehnte Buchstabe im Alphabet. Daher ist die Zahl 14 seit jeher bedeutsam für uns. Zu unserem Jubiläum wollten wir deshalb etwas zu tun, was wir noch nie zuvor getan haben: Ein eigenes Magazin produzieren. Das Ergebnis ist eine farbenfrohe Hommage an die letzten 14 Jahre unseres kreativen Lebens sowie ein Blick in die Kristallkugel.
In 14 Jahren ist viel passiert, es war eine tolle Zeit, wir haben viel gesehen und gelernt und es gäbe viele Geschichten, die wir erzählen könnten. Ein Thema jedoch, das uns die letzten 14 Jahre wie kein anderes begleitet hat und wohl auch die nächsten 14 Jahre begleiten wird, ist die Kreativität. Das Magazin widmen wir daher dem Thema Kreativität und befassen uns ausführlich mit unserer Sicht darauf.
Was ist eigentlich Kreativität?
Was bedeutet sie für uns als Agentur, als Ansammlung von Kreativen? Was bedeutet sie für jeden Einzelnen im Individuellen, vielleicht sogar im Privaten? Und welche Rolle spielt Kreativität für unsere Gesellschaft, insbesondere mit Blick in die Zukunft?
Unsere Gesellschaft und somit auch unser individuelles Leben sind stetig im Wandel. Nicht nur das – das Tempo dieses Wandels nimmt immer mehr zu. Nahezu alle Lebensbereiche befinden sich mitten in einem radikalen Umbruch, getrieben von Technologie, Digitalisierung, Mobilität, Globalisierung, und vielem mehr. Das alles passiert so schnell und an so vielen Stellen, dass es schwierig wird, nicht den Anschluss an den Fortschritt zu verlieren. Kreativität besteht heutzutage also maßgeblich darin, die vielschichtigen Zusammenhänge der Welt zu verstehen und auf eine neue Art zu lösen. Die Zukunft unserer Welt, die immer komplexer wird, ist abhängig von unserer kreativen Problemlösungskompetenz.
Kreativität ist zudem eine der wenigen menschlichen Fähigkeiten, die schwierig zu digitalisieren und automatisieren sind. Dass die meisten Tätigkeiten in fast allen Industrien durch Maschinen und Algorithmen ersetzt werden, ist keine neue Entwicklung – der Startschuss für diesen Prozess fiel mit dem Beginn der Industrialisierung vor über 200 Jahren. Bald ist die Automatisierung aber so weit fortgeschritten und in so viele Bereiche vorgedrungen, dass Kreativität nicht nur sinnvoll, sondern notwendig wird. Wir gehen von der Industrie- zur Wissensgesellschaft über. Nur durch das menschliche Potential zur Kreativität, zum Assoziieren, Erfinden und Erschaffen werden wir uns künftig noch abheben und einen Platz in dieser Welt sichern können. Kreativität wird nicht mehr nur die „Kreativbranche” betreffen, sondern vielmehr ein gesamtgesellschaftliches Thema werden, mit welchem sich jeder Einzelne befassen muss.
Hartes Arbeiten für den Erfolg, vom Tellerwäscher zum Millionär – Konzepte und Ideen, mit denen wir vielleicht noch aufgewachsen sind, werden zukünftig kaum noch realisierbar sein oder wenigstens ganz anders gedacht werden müssen. Sich etwas nur durch die eigene Arbeitskraft aufzubauen, funktioniert in unserer modernen Welt nur noch schwer. Schaut man sich die Gewinne der heute wertvollsten Unternehmen, welche alle digitale Geschäftsmodelle verfolgen, im Vergleich zur Anzahl der Mitarbeiter an, stellt man schnell fest, dass Umsätze eindeutig nicht mehr im Zusammenhang mit menschlicher Arbeitskraft stehen. Das bedeutet im Umkehrschluss für den Einzelnen leider auch: Wenn er nur seine Arbeitskraft anzubieten hat, findet er möglicherweise keinen Platz mehr in dieser Welt. Für uns als Gesellschaft bedeutet es vor allem, dass wir dringend darüber sprechen müssen, ob der Kapitalismus in seiner aktuellen Form so fortgeführt werden kann. Was als Arbeit verstanden wird bzw. was wie anerkannt und honoriert wird. Eine Gesellschaft, in welcher wir den allergrößten Teil der Menschen nicht mehr benötigen, ihn einfach abhängen und den Wohlstand auf einen Bruchteil verteilen, ist, um es ganz direkt zu sagen: Keine.
Was wir jetzt brauchen, sind kreative Menschen mit dem Mut, sich all den Herausforderungen offen zu stellen. Mit dem Willen, die Gesellschaft von morgen für uns und vor allem für nachfolgende Generationen mitzugestalten. Am Ende des Tages geht es bei Kreativität um nichts anderes als das: Gestalten. Schöpferisch tätig sein. Dinge in Frage stellen und Neues erschaffen, anstatt immer wieder alte Muster zu übernehmen. Aus dem gewohnten Denken ausbrechen und um die Ecke denken. Diese Kreativität wird die Währung der Zukunft werden.
Menschen werden künftig mehr Zeit in kreative Denkprozesse investieren müssen als in Umsetzung und Produktion, um ihre Potenziale auszuschöpfen und Neues zu kreieren. Wir sind fest davon überzeugt, dass mehr (Frei-)Zeit zu einer besseren, glücklicheren Gesellschaft führt. Nicht, weil wir Menschen dann faul werden – sondern, weil wir das menschliche Potential wieder in den Mittelpunkt rücken. Wenn wir diesen Wandel schaffen, Neugier, Faszination und Fantasie fördern, dann sind Digitalisierung und Technologisierung endlich das, was sie von Anfang an sein sollten: Eine Befreiung für uns alle und eine große Chance.
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