Factor Design aus Hamburg und Suffron aus London haben das Corporate Design des holländischen Textilhändlers C&A, welcher rund 1500 europaweite Geschäfte führt und dabei einen Umsatz von knapp 6,6 Milliarden Euro verbucht, überarbeitet und modernisiert. Auffällig ist da auf den ersten Blick das neue Logo. Die Buchstaben C&A stehen jetzt blau auf weiß und nicht mehr umgekehrt. Der Strahlenkranz bleibt erhalten und soll nun noch prominenter in verschiedenen Farben im neuen Design eingesetzt werden.
Auch das Ladenkonzept wird sich von Grund auf ändern: die nach Warengruppen sortierte Ordnung gehört bald der Vergangenheit an. Die Artikel sollen in Zukunft nach Zielgruppen sortiert und präsentiert werden. Das neue Konzept wurde bereits in der weltweit größten Filiale, mit Sitz in Köln, erfolgreich getestet.
Für die Werbung will das Unternehmen nun vermehrt auf die sogenannten “real life people” setzen. Also weniger Model, mehr Menschlichkeit. Trotzdem werden auch Testimonials nicht ausgeschlossen. So stehen zum Beispiel Mehmet Scholl oder Franziska van Almsick als potenzielle Werbegesichter bereit.
Auch im Bereich Web wollen sich die Holländer stärker aufstellen. Fokussiert wird dabei eine bessere Anbindung an Social-Media Plattformen wie Facebook oder YouTube. Der Internet Store von C&A wurde bereits in diesem Jahr in ein neues Design gehüllt.
4 Kommentare
thinkery
das alte logo sah zwar aus wie n plattgedrueckter bierkorken, dafuer war es aber in der flut der logos besser erkennbar als das neue… finde ich
Andreas K.
Kein epochaler Wurf – eher hausbacken. Das Re-Design trägt der Tatsache Rechnung, dass sich positive Typo besser liest als negative. Ob das allerdings bei einem Logo (oder speziell bei diesem) notwendig war, wage ich zu bezweifeln. Das blaue Innen-Oval war wichtiger Bestandteil der Marke und anstatt es rauszuwerfen, hätte man vielleicht lieber der Schrift ihre altmodischen Serifen nehmen sollen.
Auch interessant zu sehen, dass mal ein Logo nicht künstlich mit Glanzeffekten und Schatten »plastifiziert« wird, sondern sich auf seine monochrome Zweidimensionalität der Anfänge zurück besinnt. Vielleicht folgen zukünftig auch noch andere Marken diesem Beispiel.
Stefan
die reduzierung ohne “pseudo 3d” gefällt mir, jedoch habe ich persönlich starke tendenzen kraft(food) zu lesen 🙂
Florian Hirschmann
Eine ganz, ganz schwacher Relaunch. Ich bin Marco dankbar, dass er sich dem Thema so neutral genähert hat.
Das Logo wirkt nach rechts überhängig und hält an den altmodischen Serifen fest, die so ganz und gar nicht zur restlichen Aufmachung passen wollen. Durch den Wegfall des “blauen Zentrums” erinnert es unglaublich stark an Philadelphia oder Kraft Foods und verliert ein gutes Stück der eigenen Identität.
Am schlimmsten jedoch ist die mangelnde Qualität der Arbeiten in dem oben abgebildeten 3D Signet zu bemerken. Vor allem nach der Vergrößerung sind dort Spiegelungen zu erkennen, die dort einfach nichts zu suchen haben (Häuser? LKWs?). Aber auch die Schatten- und Lichtpunkte stimmen schlichtweg in Teilen nicht. Und nicht nur diese handwerkliche Umsetzung ist eine Katastrophe, auch die in der Pressemappe des Unternehmens verwendeten Bilder strotzen nur so vor Rauschen, schlechter Auflösung und Schmutz auf der Kameralinse!
Das gesamte Redesign wirkt, als wäre keine professionelle Agentur damit beauftragt worden, sondern dass man hier kostensparend im Hause selbst der Meinung war, die Leistung sei ausreichend. Und so griff man wohl auf die zur Verfügung stehenden Mediengestalter und Stock-Fotos zurück. C&A ist nun nicht gerade der Porsche unter den Bekleidungsläden, doch ganz so billig hätte es dann doch nicht werden müssen, oder?
Ein Logo wird sicherlich nicht allein dadurch modern, weil man auf eine ursprüngliche, traditionelle Zweidimensionalität zurückkehrt. Und gerade der Mode-Bereich möchte ja Traditionen vorweg gehen, möchte Zeichen setzen, wie die Welt von morgen aussehen kann. Das schafft C&A nicht ansatzweise.
Für mich eines der schlimmsten Re-Designs der letzten Monate.