In Zeiten von Google, Social Media und Digitalisierung sind junge Erwachsene bereits in ihrer Schulzeit einer Menge technologischer und digitaler Herausforderungen ausgesetzt. Auch wenn die sog. Digital Natives mit dem Internet und all seinen Möglichkeiten aufgewachsen sind, sieht nicht jeder Schulabsolvent einen Masterstudiengang in Programmierung oder einen Bachelortitel im Webdesign als seine Berufung.

Und das ist auch gut so! Denn es gibt sie noch, die Berufe im Handwerk, die nicht nur ein gewisses Maß an handwerklichem Verständnis und logischem Denkvermögen, sondern insbesondere Kreativität erfordern.

Warum einen Ausbildungsberuf im Handwerk erlernen?

Handwerkliche Berufe haben in Deutschland eine lange Tradition. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts und per Gesetz am Juni 1869 bewilligte der damals preußische Staat seinen Bürgern, ein Handwerk ihrer Wahl auszuüben und auch selbst einen Handwerksbetrieb zu gründen. Seither gelten Handwerksberufe als solide und ehrliche Arbeit.

Denn die Arbeit eines Handwerkers kann man nicht nur sehen, sondern in vielen Bereichen auch anfassen, erleben und manchmal sogar schmecken. Berufe im Handwerk erfordern nicht selten logisches Denkvermögen, eine gewisse Eigeninitiative, Kreativität und Flexibilität. Und dabei sind sie außerdem höchst abwechslungsreich. Wer sein Berufsleben also nicht ausschließlich am Schreibtisch verbringen möchte, sollte einen kreativen Ausbildungsberuf im Handwerk in Erwägung ziehen.

Und welche kreativen Berufe gibt es im Handwerk?

Wer das Wort „Handwerker“ hört, denkt womöglich zuerst an einen netten Monteur oder hilfbereiten Klempner, der mit Werkzeugkoffer zu einem Defekt in der Wohnung gerufen wird. Doch der Begriff Handwerker vereint weit mehr Berufsbilder in sehr unterschiedlichen Branchen. Ein Handwerk zu erlernen bedeutet, eine produzierende oder auch reparierende Tätigkeit auszuüben, also meist auch in Verbindung mit einer Dienstleistung. Häufig sind dazu entsprechendes Werkzeug und natürlich die eigenen Hände erforderlich.

Ein Handwerk muss gelernt werden, denn oft gibt es traditionelle Abläufe und Regeln, die sich über Jahre und Jahrzehnte bewährt haben und bis zum heutigen Tag in ihrer Substanz auch so ausgeübt werden. So findet man kreative Handwerksberufe in den verschiedensten Branchen, wie z.B. dem Holzgewerbe, dem Bekleidungs- und Textilgewerbe oder auch in der Lebensmittelbranche sowie im Glas-, Papier- und Keramikgewerbe.

In Deutschland gibt es gut 130 Ausbildungsberufe im Handwerk. Neben bekannten Berufen wie Bäcker, Buchbinder, Fotograf, Friseur, Klempner, Tischler oder Maler und Lackierer zählen auch ein paar Exoten zu den Handwerksberufen. Zupfinstrumentenmacher, Weintechnologe, Silberschmied, Orgel- und Harmoniumbauer oder Glas- und Porzellanmaler sind allesamt handwerkliche Ausbildungsberufe, die auch in Zukunft von jungen, motivierten Auszubildenden erlernt und in ihrer Tradition weitergeführt werden können und sollen.