Vor fast einem Jahr hat die Agentur »Zum goldenen Hirschen« den langjährigen Etathalter Scholz & Friends als Werbebetreuer von Baden-Württemberg abgelöst. Seit dem 15. September ist der neue Spot nun im TV zu sehen. Silke Krebs, Staatsministerin des Bundeslandes, sprach bei der Vorstellung des Films von »Landesmarketing 2.0«:
Wir wollen den Menschen nicht nur sagen: ‘Baden-Württemberg ist toll’, sondern wir wollen sie davon überzeugen, dass Baden-Württemberg für sie persönlich interessant ist. Die Entscheidung für oder gegen einen Umzug wird häufig von der ganzen Familie getroffen. Wir wollen eine junge Zielgruppe ansprechen. Deshalb beziehen wir neue, dialogorientierte Medien in unsere Werbemaßnahmen ein. Baden-Württemberg hat mit ‘Wir können alles. Außer Hochdeutsch’ das Landesmarketing 1.0 erfunden. Jetzt wird es Zeit für das Landesmarketing 2.0.
Silke Krebs, Staatsministerin Baden-Württemberg
Interessante Randnotiz: Die Agentur ZgH hat für die weitere Betreuung der Kampagne sowie für ihre Kunden BW-Bank und LBBW eigens ein schwäbisches Office in Stuttgart eröffnet.
3 Kommentare
Andreas K.
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Ist wohl eher Landesmarketing 1.5 als 2.0, liebe Frau Staatsministerin Krebs!
Dennoch ein lustiger und aufwendiger Spot. Mir stellen sich zwei Fragen.
Erstens: Haben sich die beiden wirklich eine Glatze rasieren lassen?
Zweitens: Wieso konnte man auf die lachenden Mönche am Ende nicht verzichten? Kommt etwas billig rüber á la: »Das war jetzt die große Pointe, lieber Zuschauer! Ein wahrer Brüller! An dieser Stelle solltest du also lachen!«
»…nur kein Hochdeutsch.« fand ich trotzdem besser.
Florian Hirschmann
Landesmarketing 1.0.1 trifft es vielleicht sogar am Besten. Die Protagonisten sind sympathisch, der Spot gut umgesetzt, aber die Botschaft mag sich mir nicht erschließen. In BaWü glücklicher als ein tibetanischer Mönch? Das ist nicht nur ein denkbar hinkender Vergleich; gläubigen Menschen könnte er sogar missfallen.
“Wir können alles, … nur kein Hochdeutsch” war/ist charmant. Dieser Spot wirkt dagegen, als versuche man, an den Erfolgen des Slogans anzuknüpfen, ohne die zündende Idee gehabt zu haben. Bestes Beispiel ist die erzwungene Pointe am Schluss, die eben so abwägig ist, dass man zeigen muss: Nun bitte Lächeln. Frei nach Loriot:
D’accord Andreas: »Landesmarketing 2.0« kann ich jedenfalls nicht erkennen.
jan nicolas kirschner
ich denke, es ist auch nicht 1.0.1, es ist ein Flop. Schon klar, dass die Mantren, der neuen Regentschaft irgendwie in den Spot eingewoben werden müssen, nämlich FlowerPower, Esoterik, brachiale Eigenliebe und offensichtlich auch Humorlosigkeit…