eBay Logo 2012

eBay ist neben Amazon, Wikipedia, Google und – inzwischen – Facebook sicherlich eines der Inbegriffe des Internet. Hat man Aol, über die ja nun früher nahezu Jeder ins Internet gelangte, oder Lycos als eine DER Suchmaschinen vor Google längst vergessen, so hat das Auktionshaus eBay bestand. Bis heute. 1995 noch unter dem Namen AuctionWeb gegründet, hat sich der digitale Flohmarkt inzwischen zu einer Business-to-Consumer-Plattform gemausert, das seit seiner Gründung eine unveränderte Wort-Bildmarke führte. Damit ist nun Schluss.

Während die Logofarben beim Redesign bestehen blieben und auch die Buchstaben weiterhin miteinander verbunden sind, versucht man durch Verwendung der Univers Extended ein klareres Schriftbild zu finden. Eine Positionierung, die mehr Klarheit, Seriosität und Stabilität wiedergeben soll. Und doch hat man nun das Gefühl: eBay gibt es nicht mehr.

Das neue Logo ist eine Katastrophe. Nicht nur, dass man bereits auf den ersten Blick das Gefühl hat, einem Aprilscherz aufgesessen zu sein, nein, es ist auch handwerklich zu schlecht, um seriös zu wirken. Die nun durchgängig verwendeten Minuskeln, die sich in unangenehmen Kontrastpunkten aneinander reiben, lassen nichts von dem chaotischen Charme des Vorgängers erkennen. So schreibt eBay sich selbst auch auf der Website mit einem großen »B«, die Wort-Bildmarke scheint das anders sehen zu wollen. Weichgespült und fernab von jeder eigenen Kreativität scheint das neue Logo zu vermitteln: »Nichts mehr bei uns ist zufällig, alles ist sauber, alles geplant. Aber: Wir sind noch immer eBay.«

Nun ja, und diese Aussage passt nun einmal ganz und gar nicht zum Entdeckercharme, den das Auktionshaus einst hatte. Aber vielleicht ist eben auch die Betonung auf »einst haben« zu setzen. eBay wurde inzwischen von Amazon schon lange der Rang abgelaufen. Auf eBay »einen Schatz« zu finden, mag nur noch für ganz ausgefuchste Sammler zu stimmen. Alle anderen schauen lieber gleich auf Amazon, ob sie die überwiegend neu aufbereitete Ware nicht günstiger zum Festpreis finden. eBay wirkt wie einer der riesigen Flohmärkte, die zunehmen von osteuropäischen Händlern und Ihren »Vom-LKW-gefallen«-Waren geprägt werden. Nur, dass inzwischen die meisten Waren offensichtlich aus dem asiatischen Raum stammen.

Was auch immer eBay versucht, mit der neuen Wort-Bildmarke zu erreichen, der Schuss ist mit Sicherheit nach hinten losgegangen. Zumindest bei vielen Stammbesuchern, die nur aufgrund dieses leicht chaotischen Charmes die Seite des Urgesteins noch besuchten. Aber Generationen wachsen nach, auch für eBay. Vielleicht werden sie sich nicht daran stören, dass die Schatzkiste nun aufgeräumt wurde.

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