dvi prämiert die besten Innovationen des Jahres

Im Rahmen einer großen Branchenfeier im Herzen Berlins zeichnete das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) 34 beste Innovationen rund um die Verpackung mit dem Deutschen Verpackungspreis 2017 aus. Drei besonders innovative Lösungen aus den Wettbewerbskategorien Nachhaltigkeit, Gestaltung + Veredelung sowie Verpackungsmaschinen konnten sich den exklusiven Gold-Award sichern.

Das Deutsche Verpackungsinstitut hatte zu einem besonderen Branchenevent in die Humboldt-Box vor dem Berliner Schloss geladen und konnte rund 200 VIPs und Gäste aus der Branche begrüßen. Auf der Agenda des von Volker Wieprecht, Journalist und Moderator bei radioeins, mit viel Humor und Verve moderierten Festakts standen die Auszeichnung der Sieger beim Deutschen Verpackungspreises 2017 und die mit Spannung erwartete Verkündung der Gold-Awards.

dvi

Verpackungspreis

Große Innovationen beim Verpackungspreis

Blitzlicht und Applaus für die besten Innovationen des Jahres: Aus knapp 200 Einreichungen hatte die Jury 34 beste Innovationen in 10 Kategorien mit dem Deutschen Verpackungspreis ausgezeichnet. Die Gewinner der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ausgetragenen Leistungsschau kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und der Türkei. Dr. Bettina Horenburg, Director Corporate Communications bei der Siegwerk Druckfarben AG & Co. KG und als dvi-Vorständin Gesamtverantwortliche für den Deutschen Verpackungspreis, und dvi-Geschäftsführerin Kim Cheng überreichten Trophäe, Siegel und Urkunde an die Vertreter der siegreichen Unternehmen.

In ihren einleitenden Worten wies Bettina Horenburg darauf hin, dass die Branche ständig an Neuerungen und Optimierungen arbeite. „Mit ihren Innovationen erfüllt die Verpackungswirtschaft Kundenwünsche, senkt Kosten und wird immer umweltgerechter. Der Deutsche Verpackungspreis zeigt das auf beeindruckende Weise.“ Dvi-Geschäftsführerin Kim Cheng unterstrich diese Aussage mit Ihrem Dank an die Jury: „Ich bin wirklich heilfroh, dass ich nicht Teil der Jury sein durfte. Wir hatten so viele großartige Einreichungen, dass die Entscheidungen extrem schwer waren. Deshalb an dieser Stelle noch mal ein großer Dank an unsere Jurorinnen und Juroren.“

Den ultimativen Erfolg konnten Bio-Lutions, Rovema sowie Wiegand-Glas in Kooperation mit dem Fränkischen Weinbauverband e. V. (FWV) und der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) für sich verbuchen. Sie erhielten den Verpackungspreis in Gold, mit dem die Jury Leistungen auszeichnet, die „besondere Aufmerksamkeit verdienen, weil sie auf spezielle Weise Trends setzen, wichtige Antworten aufzeigen oder als Pionier ganz neue Wege beschreiten“, so Bettina Horenburg.

Gold für BIO-LUTIONS

Die prämierte Fasergussverpackung wird ausschließlich aus nicht anderweitig genutzten, regionalen Agrarabfällen wie Weizen- oder Reisstroh, Bananenstämme, Tomatenpflanzen, Ananassträucher oder Zuckerrohrblätter hergestellt. Juryvorsitzender und Laudator Prof. Stefan Junge, Professor für Verpackungstechnik an der Beuth Hochschule für Technik Berlin, lobte „den klaren Fokus auf nachhaltige, regionale Rohstofffindung und Produktion, die sehr geringe Komplexität der Fertigung und die optimalen Möglichkeiten der Wiederverwertung durch 100% biologische Abbaubarkeit oder Einspeisung in den Recycling-Kunststoff-Kreislauf. Unter dem Motto „Eine Ernte, zwei Erträge“ ermöglicht die Lösung Landwirten darüber hinaus eine zusätzliche Erlösquelle“.

Gold für Bocksbeutel PS

Nicolas Eilken, stellvertretender Juryvorsitzender und Geschäftsführer von Eilken Brand Building, hob als Laudator die Leistungen des zweiten Gold-Gewinners hervor, der von Wiegand-Glas in Kooperation mit dem Fränkischen Weinbauverband e. V. (FWV) und der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) entwickelt wurde. „Der neue Bocksbeutel PS ist die äußerst gelungene, moderne Interpretation einer bekannten Form unter Berücksichtigung neuester Glastechnologien und nachhaltiger Materialreduktion. Er läuft auf den meisten bestehenden Abfüllanlagen, ermöglicht Anwendern neue Möglichkeiten der Präsentation und verknüpft auf mutige und beispielshafte Weise Nachhaltigkeit, Design, Tradition und Moderne“.

Gold für Vakuum-Pulverfüller (SDH)

Der dritte Gold-Award ging an die Rovema GmbH für ihren „System Vacuum-Powder-Filler SDH with SBS Powder“, ein neuartiges Schneckendosiersystem für pulvrige Schüttgüter. Dr. Bettina Horenburg lobte in ihrer Laudatio „die bahnbrechenden Möglichkeiten für staubarme und kompakte Dosierung bei einer um bis zu 50% verbesserten Dosiergenauigkeit“. Eine um bis zu 10% gesteigerte Ausbringungsleistung sowie die Reduzierung der Beutelgröße um bis zu 15% mit entsprechenden Packstoffeinsparungen und besserer Ausnutzung des Transportvolumens waren in den Augen der Jury weitere ausschlaggebende Argumente für den Gold-Award.

Bühnentalk, Musik und gute Stimmung

In den Pausen und im Anschluss an die Preisverleihung genossen die Gäste dieses besonderen Branchenevents auf den Terrassen der Humboldt-Box den Blick auf Berliner Dom, Schloss, Fernsehturm und Brandenburger Tor. „Das war ein hervorragender Tag: Die besten Innovationen des Jahres, tolle Preisträger und Gäste aus der Branche und eine geschichtsträchtige Location“, freute sich Kim Cheng und dankte „unseren Sponsoren WestRock, PEFC, Invest in Mecklenburg-Vorpommern und Premiumpartner FachPack für die tolle Unterstützung.“

Innovationen rund um die Verpackung

Sieger Gruppenfoto Verpackungspreis 2017

dvi ehrt Prof. Dr. Claus Hipp mit dem Dieter Berndt Preis

Mit dem Dieter Berndt Preis würdigt das Deutsche Verpackungsinstitut (dvi) Protagonisten aus Wirtschaft und Gesellschaft, die wichtige und nachhaltige Entwicklungen initiieren, tragen und stützen sowie entscheidende Werte und Errungenschaften bewahren und schützen. Auf einer Festveranstaltung am 26. September 2017 ehrte das dvi den Unternehmer und Geschäftsführer des Nahrungsmittel- und Babykostherstellers HIPP, Prof. Dr. Claus Hipp für sein Lebenswerk.

In seiner Laudatio würdigte dvi-Vorstandsvorsitzender Thomas Reiner die „im höchsten Maße vorbildlichen und beeindruckenden Leistungen. Prof. Dr. Claus Hipp hat als visionärer und verantwortungsbewusster Unternehmer und Mensch mit großem persönlichem Engagement und nimmermüder Innovationskraft entscheidende Entwicklungen für tatsächlich nachhaltiges, ökologisches und ethisches Wirtschaften angestoßen und zum Wohle von Konsumenten, Erzeugern und Mitarbeitern ganzheitlich in die Tat umgesetzt. Als mutiger Pionier, überzeugter Humanist und erfolgreicher Unternehmer hat er dabei über sein Unternehmen hinaus höchst wirkungsvoll Maßstäbe gesetzt und einen gesunden, fruchtbaren Boden für aktuelle und zukünftige Generationen bereitet.“

Thomas Reiner erinnerte in seiner Laudatio auch an das, was Prof. Hipp der Verpackungswirtschaft ins Pflichtenheft geschrieben habe: „Der Verpackung fällt die anspruchsvolle Aufgabe zu, die Werte des verpackten Guts zu erhalten und nach außen hin auszudrücken. Dabei darf sie nach Gebrauch jedoch nicht zur Belastung werden oder Werte vernichten, sondern soll im Gegenteil möglichst auch für die weitere Nutzung von Wert sein.“ Ein Diktum, dem der dvi-Vorstandsvorsitzende vollkommen zustimmte. „Wir müssen Verantwortung übernehmen für das, was wir machen und dürfen uns als Unternehmer nicht von Gelegenheiten treiben lassen.“

Ethik im Wirtschaftsleben – der ehrbare Kaufmann

In seiner Dankesrede nahm Prof. Hipp den Bezug zur Verpackung kurz aber prägnant auf. „Verpackung ist wichtig und hat die Menschheit schon immer bewegt. Dabei haben Zweckmäßigkeit und Ästhetik immer zusammen gehört. Das war schon bei den Keramiktöpfen rund 10.000 vor Christus so, die auch schon schön gestaltet waren. Wir wollen, wenn wir gute Qualität im Produkt haben, das auch nach außen ausdrücken. Die ersten Verpackungen unseres Unternehmens von 1899 waren schwarz und gelb – keine Farbwahl, die man heute wählen würde. Aber die Kartonverpackung hat uns für Jahrzehnte begleitet. Später kam die Glasverpackung hinzu. Heute haben wir alle modernen Verpackungsmaterialien im Einsatz. Aber immer im Hinblick darauf, was wir dadurch mit der Umwelt anrichten.“

In einer ebenso unterhaltsamen wie eindringlichen Rede schlug  Prof. Hipp danach unter dem Titel „Ethik im Wirtschaftsleben – der ehrbare Kaufmann“ einen großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Bogen. Er zeichnete die Grundlagen ethischen Wirtschaftens, berichtete von der Ethik-Charta im eigenen Unternehmen und betonte die Bedeutung der nachfolgenden Generationen. „Die jungen Leute müssen die Dinge besser machen. Wir müssen sie vor Fehlern bewahren, die wir selbst gemacht haben.“ Hipp erinnerte an den großen Schweizer Pädagogen Pestalozzi, der gefordert habe, die Ausbildung junger Leute müsse „Haupt, Hand und Herz umfassen. Oder anders gesagt: Geist, Geschick und Gemüt.“

Prof. Hipp führte aus: „Wir müssen die Köpfe der jungen Leute nicht mit Wissen vollstopfen, dass schnell veraltet. Aber sie müssen wissen, wo das Wissen zu finden ist, das sie brauchen. Wir brauchen Achtung vor Menschen, die Fähigkeiten haben, mit ihrer Hand etwas zu schaffen. Es muss nicht jeder eine Intelligenzbestie sein. Die Hand steht auch für Kreativität. Kreativität ist für die Zukunft von entscheidender Bedeutung. Sie findet neue Wege und neue Lösungen. Und Kreativität kann man fördern. Dafür darf man die kreativen Fächer allerdings nicht aus den Lehrplänen entfernen. Und wir müssen den anständigen Umgang miteinander lehren. Dafür steht das Herz. Wir vertun viel zu viel Kraft in Reibereien und Kämpfen, auch in Unternehmen. Anständiger Umgang ist dabei keine neue Erfindung. Schon die alten Griechen haben ihn gepredigt. Sie nannte es Tugenden, als da sind Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maßhaltung.“

Nach Prof. Dr. Klaus Töpfer im Jahr 2015 ist Prof. Hipp der zweite Träger des Preises, mit dem das dvi das ideelle Erbe seines Gründers Prof. Dieter Berndt bewahren und erhalten will. Prof. Dieter Berndt (1938-2013) war als Gründer, Hochschullehrer, Nachwuchsförderer und Impulsgeber eine der prägenden Figuren der deutschen Verpackungswirtschaft.

Dieter Berndt Preis

Claus Hipp, Dieter Berndt Preis 2017

Bildquelle: zielfunk.taleport.net

 

Über das Deutsche Verpackungsinstitut

Das Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi) ist das einzige Netzwerk der Verpackungswirtschaft, das Unternehmen aus allen Stufen der Wertschöpfungskette als Mitglieder vereint. Aus seinem Umfeld nimmt das Netzwerk Impulse auf und gibt auch selbst immer wieder wichtige Impulse ab. Zahlreiche Initiativen machen das dvi aus. Neben dem Deutschen Verpackungspreis zählen dazu der Deutsche Verpackungskongress, die Dresdner Verpackungstagung, die Verpackungsakademie und PackVision. Alle Informationen unter: www.verpackung.org

Über den Dieter Berndt Preis

Prof. Dieter Berndt (1938-2013) war als Gründer, Hochschullehrer, Nachwuchsförderer und Impulsgeber eine der prägenden Figuren der deutschen Verpackungswirtschaft. Mit dem nach ihm benannten Preis möchte das Deutsche Verpackungsinstitut e. V. (dvi) sein ideelles Erbe bewahren und fortsetzen. Der Preis zeichnet bedeutende Persönlichkeiten für ihr erfolgreiches, innovatives und nachhaltiges gesellschaftliches Wirken rund um die Verpackung und die Verpackungswirtschaft aus. Er würdigt Protagonisten aus Wirtschaft und Gesellschaft, die wichtige und nachhaltige Entwicklungen initiieren, tragen und stützen sowie entscheidende Werte und Errungenschaften bewahren und schützen. Mit der Verleihung des Dieter Berndt Preises ehrt das Netzwerk der Verpackungswirtschaft Förderer des Nachwuchses und Persönlichkeiten mit hoher sozialer Kompetenz. Es würdigt mutige und innovative Pioniere, die zum gesellschaftlichen Nutzen Initiative zeigen und Verantwortung übernehmen, die als visionäre Antreiber, Vermittler und Macher die Belange der Verpackung und der Verpackungswirtschaft zu ihrem Thema machen und zum Wohle des Ganzen umsetzen.