Duden 2008 und 2009

Bekannt ist das Buch sicherlich jedem: Der Duden. Und natürlich hat auch der Duden ein virtuelles Zuhause im Netz der Netze, das nun, zum Jahreswechsel, vollständig überarbeitet worden ist. Erschreckend ist, dass ein solch großer Verlag wie der der Brockhaus AG nicht kompetentere Ergebnisse leisten kann.

Duden.de auf SafariAuf Safari 3 für Mac funktioniert die Seite gleich mal gar nicht, wie hier links auf dem kleinen Screenshot von heute früh zu sehen. Der Content wird doppelt erzeugt dargestellt, oben animiert, unten statisch. Nicht gerade ein Aushängeschild für korrekte Darstellung. Doch gut, schieben wir das auf ein paar Prozent vernachlässigbarer Browserkompatibilität und surfen einfach mit Firefox weiter.

Unglückliches Ergebnis

Hier nun ist zwar die doppelte Darstellung nicht mehr gegeben, das Ergebnis ist dennoch absolut nicht zufriedenstellend. Der Content klebt auf der linken Seite, verliert rechts jedweden Stand, der herausgerissene Duden im Vordergrund mag sich partout nicht in das Gesamtbild einfügen und ruiniert den zunächst erzeugten perspektivischen Effekt vollständig.

Duden FirmenlösungenDie Animationen an sich wirken tatsächlich ruhig und versetzen den Besucher ein wenig in eine Bücherei-Stimmung – doch ist auch hier leider nicht gerade sauber gearbeitet worden: Die freigestellten Kanten des im Vordergrund liegenden Kindes tun regelrecht in den Augen weh, ebenso, wie der Blondschopf der Damen im rechten Teil der Bibliothek.

Die Krönung ist aber sicherlich, dass der Herr mittig links ein Buch aus einem Handyplakat herausgreift. Selbst im Context einer Firmenlösung erschließt sich hier der tiefere Sinn dieser Aussage keineswegs.

Als gut gelöst empfinde ich die Aufklapptafeln und das neu gewählte, deutlich wärmere Gelb – damit sei aber auch schon genug geschwärmt, denn kaum habe ich einen Menüpunkt ausgewählt, ist kein Wiedererkennungseffekt mehr zu verzeichnen. Die Seite verliert nun endgültig ein einheitliches Look&Feel und führt alle modernen Ansätze der neuen Startseite ad absurdum. Selbst die Farbe geht verloren, lediglich der überdimensionierte Header bleibt konstant.

Schlusswort

Verantwortlich für die neue Umsetzung des Duden-Layouts ist [di] digitale informationssysteme gmbh aus Mannheim. Die Gestaltung des Headers und der Startseite übernahm die glas ag – corporate communication aus Seeheim-Jugenheim. (Ergänzung vom 9. Januar 2009)

Über Kollegen schlecht reden sollte man nicht, und ich möchte es hier auch nicht weiter vertiefen, doch der Dudenverlag sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob er die ein oder andere „Kleinigkeit“ nicht doch besser nacharbeiten lassen sollte. Vielleicht macht es dann Sinn, erneut über diese Website zu berichten.

In Sachen Rechtschreibung mag der Duden eine Koryphäe sein, von Webdesign muss er sicherlich auch keine Ahnung haben – dem User zuliebe sollte der Verlag aber gut darüber nachdenken, wem sie den Auftrag geben, ihre Informationen attraktiv an den Mann zu bringen.

Links

Die neue Website des Duden
Website der [di] digitale informationssysteme gmbh
Website der glas ag – corporate communication